European Tree Technicians auf Exkursionen zum Thema „Alleen im Klimawandel“

Schenkt (Allee-)Bäumen mehr Aufmerksamkeit!

Im Rahmen des Kurses zum European Tree Technician (ETT) haben die Teilnehmenden die Möglichkeit genossen, an Exkursionen teilzunehmen. Auf der Pfaueninsel Berlin hat Jonas Tiedtke einen Rundgang angeboten, bei dem der Artenschutz, die Gehölzverwendung im Klimawandel sowie die denkmalgerechte Baumpflege thematisiert wurden. Am anschließenden Exkursionstag schauten wir uns Herkünfte von Bäumen in der Baumschule Biesenthal unter der Leitung von Andreas Pachali an. Er zeigte, wie eine Veredelung durchgeführt wird und wie die Bäume vom Sämling bis zum verkaufsfertigen Produkt gepflegt und behandelt werden. Unter anderem erhielten wir einen Einblick in die Qualitätskontrolle von Alleebäumen unterschiedlicher Baumarten. Mit einem kurzen Abstecher endete dieser zweite Exkursionstag in einer Allee unter dem Motto "Baum des Jahres". Diese Allee wurde am 25.04.2024 neueröffnet, nachdem eine Vielzahl der Bäume durch klimatische Schäden z.B. Sonnenbrandschäden stark beeinträchtigt waren. Sie befindet sich im Langerönner Weg (Fernradweg Berlin – Usedom) in Biesenthal und besteht aus Neupflanzungen der jeweiligen Bäume des Jahres seit 1989 ausgerufen vom Verein Baum des Jahres. Unser Weg führte unter anderem auch durch eine Allee von Spitzahornen, welche sich zwischen Danewitz und Rüdnitz befindet. Aufmerksamkeit erhielt diese Allee 2018 durch den BUND aufgrund von geplanten Sanierungsarbeiten, bei denen alle Bäume gefällt werden sollten.

Der letzte Exkursionstag fand im Schlosspark Sanssouci statt. Sven Hannemann, Revierleiter der nördlichen Parkanlage, führte die teilnehmenden ETTs über den Ruinenberg und referierte über die Schadmerkmale, bedingt durch die trockenen Sommer der Jahre 2018/19 sowie die Ersatzmaßnahmen durch Nachpflanzungen. Hierfür ist eine parkeigene Baumschule in der Entstehung, in die auch der bekannte Eichenkindergarten umziehen wird. Die Parkanlage wird durch die Maulbeerallee gekreuzt, welche von der historischen Mühle zum neuen Palais verläuft. Bereits seit dem 17. Jahrhundert wurden in Potsdam Maulbeeren zur Seidenproduktion angebaut. Wohingegen das Klima in Brandenburg zu den damaligen Zeiten noch nicht den Bedingungen der Maulbeeren entsprach, profitiert genau diese Baumart mittlerweile vom Klimawandel und findet immer häufiger Verwendung in Gärten und Parkanlagen. Heute ist die Maulbeerallee von Rotbuchen gesäumt, welche unter der Buchenkomplexkrankheit leiden und eine mindere Vitalität aufweisen.

Unser Dank geht an die Referierenden, die sich die Zeit für unsere ETTs genommen und die Problematik von Bäumen im Klimawandel nährgebracht haben.

Wir hoffen, die Bilder geben einen Einblick in unsere Weiterbildung für Baumpflegende sowie die Bedeutung von Alleen für Brandenburg. Bei Fragen und Anregungen steht Ihnen das Team vom Kompetenzzentrum für Straßenbäume und Alleen (kostba) gern zur Verfügung.

 

Kontakt:
Carolin Lenz, Annika Schneeweiß, Thomas Bierig
kostba[at]lvga-bb.de

www.lvga-bb.de/versuchswesen/kompetenzzentrum-fuer-strassenbaeume-und-alleen-kostba