Die Standortfaktoren im Land Brandenburg sind bestimmt von teilweise sehr heterogenen, oft sandigen Böden und im Allgemeinen geringen Niederschlagsmengen.

Der klimasensitive Obstbau in Brandenburg gehört zu den Wirtschaftsbereichen, die vom Klimawandel direkt betroffen sind. Die Kulturen sind immer stärkeren Wetterextremen, wie Dürre und Trockenheit, Hitze, Sturm, Starkregenereignissen, Hagel und Frost ausgesetzt. Auch Schädlingsbefall und Krankheiten können Erträge und Gewinne verringern.

Der Obstbau in Brandenburg steht durch den Klimawandel künftig einerseits vor großen Herausforderungen, andererseits ist die Nachfrage der Kunden nach regionalen Produkten, insbesondere regionalem Obst, sehr hoch.

Der Obstbau in Brandenburg hat eine lange Tradition, auch wenn er im agrarisch geprägten Flächenland thematisch oft übersehen wird und als Heimat vieler Dauerkulturen sehr hohe Ansprüche an die Produktions-bedingungen stellt. So sind aktuell im gesamten Bundesgebiet nur circa 0,5% der landwirtschaftlich genutzten Fläche dem Obstbau zuzurechnen, wobei anteilig die größte Fläche auf die Kultur Apfel entfällt, gefolgt von Süß- und Sauerkirschen, Zwetschgen/Pflaumen und Erdbeeren.

2022 wurden in Brandenburg auf 1 380 Hektar Baumobst angepflanzt.  2017 waren es noch 1545 ha. Die Differenz entspricht einem Rückbau der Obstflächen um etwa 11 Prozent. Die Zahl der Baumobst anbauenden Betriebe ist mit 116 unverändert geblieben.

Mit einer Anbaufläche von ca. 818 Hektar wird auf 59 Prozent bzw. der Fläche die dominierende Frucht Apfel angebaut. 2017 waren es 57 Prozent / 873 ha. Die Anbauflächen für Süßkirschen betragen beispielsweise ca. 334 Hektar. Neben dem Land Brandenburg ist der Ballungsraum Berlin ein wichtiger Absatzmarkt für frische Obsterzeugnisse. Der Tafelobstanteil bei Äpfeln liegt bei 74 Prozent. Fünf Jahre zuvor waren 75 Prozent. Alle anderen Äpfel werden zu den Wirtschaftsäpfeln gezählt, von denen ein großer Teil vermostet wird.

Die beliebteste Sorte ist Elstar (17 Prozent), gefolgt von Gala (13 Prozent), Pinova (12 Prozent) und Jonagold (9 Prozent).
Die Hauptanbaugebiete für Äpfel befinden sich in den Landkreisen Potsdam-Mittelmark im Werderaner Raum,  Märkisch-Oderland sowie in der kreisfreien Stadt Frankfurt (Oder).

Zweitwichtigste Kultur sind Kirschen; sie werden in Brandenburg noch auf 306 Hektar angebaut. Pflaumen einschließlich Zwetschen wachsen auf 121 Hektar.
Von untergeordneter Anbaubedeutung sind in Brandenburg die Birnen. Diese können auf 57 Hektar gepflückt werden. Mit 20 Prozent ist die Sorte Conference bei den Birnen bestimmend.
Eine positive Anbauentwicklung gibt es bei den sonstigen Obstbäumen, zu denen Quitten, Pfirsiche, Walnüsse und Haselnüsse gezählt werden. Hier wurde die Anbaufläche von 35 auf 68 Hektar ausgedehnt.

Etwa 32 Prozent der Produktion kommen aus dem ökologischen Baumobstanbau, der an Bedeutung im Land Brandenburg zunimmt. Die Anbaufläche wurde innerhalb der letzten 5 Jahre um 80 Hektar auf 447 Hektar ausgebaut. Allerdings ist der Anteil der Tafelware mit nur 42 Prozent deutlich geringer als im konventionellen Anbau.

Die regionalen Obstbauern finden Sie beispielsweise über die Seite des Gartenbauverbandes Berlin -Brandenburg e.V.

Gärtnerinnen vor Ort in Berlin-Brandenburg